Schulprogramm des Förderzentrums Steinburg Nordost

Einleitung

 

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die vielfältigen Arbeits- und Aufgabenbereiche unseres Förderzentrums.

Neben einer Darstellung des Förderzentrums mit seinen Zuständigkeiten und Ressourcen werden die verschiedenen Arbeitsbereiche und Aufgaben beschrieben. Daneben werden die aktuellen Konzepte des Förderzentrums vorgestellt.

Das Schulprogramm gliedert sich in folgende Abschnitte:

Darstellung des Förderzentrums

Prävention

Inklusion

Weitere Arbeitsbereiche

Konzepte des Förderzentrums

 

Hohenlockstedt im August 2023

 

Das Förderzentrum Steinburg Nordost

 

Das Förderzentrum Steinburg Nordost stellt ein vielfältiges Beratungs- und Unterstützungssystem für die allgemein bildenden Schulen und Kindertagesstätten im nordöstlichen Bereich des Kreises Steinburg zur Verfügung.

Bildung, Unterstützung, Beratung, Diagnostik und Erziehung sind die wichtigsten Handlungsfelder für unsere sonderpädagogische Arbeit in den verschiedenen Förderschwerpunkten.

Im Dialog mit den Regelschulen, den Eltern und den Schülerinnen und Schülern sowie anderen Institutionen und außerschulischen Partnern, treffen wir verlässliche Absprachen, um unseren Auftrag effektiv gestalten zu können.

 

Das Förderzentrum Steinburg Nordost besteht seit dem 01.08.2012. Es gliedert sich in die Hauptstelle Hohenlockstedt und die Außenstelle Kellinghusen.

Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten präventiv und inklusiv in den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und Soziale Entwicklung, Körperlich-Motorische Entwicklung, Sprache und Geistige Entwicklung.

Für die Förderschwerpunkte Hören und Sehen sowie Autistisches Verhalten bestehen Kooperationen mit den Landesförderzentren. In den Förderschwerpunkten Körperlich-Motorische Entwicklung, Soziale und Emotionale Entwicklung und Sprache werden wir unterstützt von den regionalen Fachberatungen des Kreises Steinburg.

Die fortlaufende Weiterentwicklung unserer Kompetenzen wird durch die Wahrnehmung von Fortbildungsangeboten und als Ausbildungsschule gesichert.

 

 

Zuständigkeitsbereiche

 

Der Einzugsbereich des Förderzentrums Steinburg Nordost ist wie folgt festgelegt:

Von der Hauptstelle Hohenlockstedt betreute Schulen:

Grundschule Hohenaspe, Grundschule Hohenlockstedt, Wilhelm-Käber-Gemeinschaftsschule Hohenlockstedt, Grundschule Oelixdorf, Grund- und Gemeinschaftsschule Schenefeld, Grundschule Wacken

Von der Außenstelle Kellinghusen betreute Schulen:

Grundschule Brokstedt mit Außenstelle Hennstedt, Grundschule Wrist, Grundschule Kellinghusen, Gemeinschaftsschule Kellinghusen

 

Tätigkeitsbereiche / Arbeitsschwerpunkte

 

Förderzentren unterrichten, erziehen und fördern Kinder, Jugendliche und Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf und beraten Eltern und Lehrkräfte. Sie nehmen Schülerinnen und Schüler auf, die in anderen Schularten auch mit besonderen Hilfen dauernd oder vorübergehend nicht ausreichend gefördert werden können. Förderzentren wirken an der Planung und Durchführung von Formen des gemeinsamen Unterrichts mit. Sie beteiligen sich zusammen mit Kindertageseinrichtungen und sonstigen Einrichtungen der Jugendhilfe zudem an der Förderung von Kindern, Jugendlichen und Schülerinnen und Schülern zur Vermeidung sonderpädagogischen Förderbedarfs. Förderzentren sollen eine individuelle Förderung entsprechend dem sonderpädagogischen Förderbedarf erteilen, soweit möglich die Aufhebung des sonderpädagogischen Förderbedarfs anstreben und dabei eine allgemeine Bildung vermitteln, auf die Eingliederung der Schülerinnen und Schüler in Schulen anderer Schularten hinwirken, zu den in diesem Gesetz vorgesehenen Abschlüssen führen sowie auf die berufliche Bildung vorbereiten. Das für Bildung zuständige Ministerium kann durch Verordnung weitere Abschlüsse in den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung vorsehen, die auch an Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf vergeben werden können, die eine allgemein bildende Schule besuchen.“

(Schulgesetz Schleswig-Holstein, §45)

 

 

Prävention

 

Gestaltung der präventiven Arbeit in der Kita

  • nach Möglichkeit Erfassen sprachauffälliger Kinder im Vorschulalter in der Kita

  • Beratung der Erzieherinnen und Erzieher in der Kita

  • Förderung auffälliger Kinder im Rahmen der vorschulischen Sprachförderung in der Kita

  • Teilnahme am Einschulungsverfahren der Grundschulen, besonders bei auffälligen Kindern

  • bei Bedarf Begleitung des Schuli-Projektes nach den Osterferien durch die SoLin, auch für Kinder ohne Kindergartenbesuch

 

Präventive Arbeit in der Grundschule

In der Eingangsphase:

Beratung und Unterstützung der Lehrkräfte

  • bei auffälligen Kindern in den Bereichen Lernen, emotionale-soziale Entwicklung und Sprache

  • beim Schreiben von Lernplänen

  • bei der Lernstanderfassung

  • hinsichtlich des Verfahrens zur Sonderpädagogischen Überprüfung

  • bei Entscheidungen zur flexiblen Eingangsphase

  • bei Fragen zu außerschulischen Unterstützungssystemen

  • beim Bereitstellen differenzierter Arbeitsmaterialien

  • Förderung von Kindern

  • mit Auffälligkeiten im Schriftspracherwerb

  • mit Auffälligkeiten im mathematischen Bereich

  • mit Auffälligkeiten in der Sprache

  • mit Auffälligkeiten in der Wahrnehmungsverarbeitung

  • mit Auffälligkeiten in den (fein) motorischen Kompetenzen

 

 

Inklusion

 

Leitgedanken

Da inklusive Bildung in besonderem Maße ein Menschenbild erfordert, das von Wertschätzung und Respekt getragen wird, betrachten wir die Vermittlung dieser Werte als wichtiges Erziehungsziel für unsere Schüler. Unsere Vorbildfunktion als Lehrkräfte ist uns dabei immer bewusst.

Inklusion bedeutet, dass Kinder mit anerkanntem Förderbedarf in den allgemeinbildenden Schulen gemeinsam mit allen Kindern unterrichtet werden.

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den allgemeinbildenden Schulen so zu fördern, dass ihnen durch die gemeinsame Beschulung Vorteile erwachsen und sie durch individuelle Unterrichtsformen die Art von Förderung erhalten, die sie benötigen.



Gestaltung der inklusiven Arbeit in Grund- und Gemeinschaftsschulen

Die inklusive Arbeit erfolgt im Rahmen des Unterrichts an den Grund- und Gemeinschaftsschulen mit folgenden Arbeitsschwerpunkten:

  • Förderung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im jeweiligen Klassenverband

  • optimale Verteilung der Ressourcen des Förderzentrums zur bestmöglichen Versorgung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf

  • Zusammenarbeit mit den Klassen- und Fachlehrkräften, den Sozialpädagogen, Schulbegleitern sowie den Erziehungsberechtigten

  • regelmäßige Besprechungsstunden

  • Planung von gemeinsamem Unterricht mit den Klassen- und Fachlehrkräften

  • nach Absprache Teilnahme an Elternabenden, Ausflügen und Klassenfahrten, zur Unterstützung der Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen, zur Intensivierung der Kontakte zu den Schülern und zur Stärkung des Teams

  • Kooperation mit außerschulischen Institutionen (verschiedenen Trägern, Jugendamt, Psychologen, Therapeuten)

  • Gestaltung des Übergangs von der Grundschule in die Sekundarstufe I

  • Unterstützung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die eine Flex-Klasse besuchen (Flexible Ausgangsphase)

  • Zusammenarbeit mit einem Coach z. B. der BiBeKu (Gesellschaft für Bildung Beruf Kultur mbH – vormals JAW Steinburg) und der örtlichen, bzw. ortsnahen Wirtschaft für einen hohen berufspraktischen Anteil

  • Siehe auch Konzept Berufsorientierung

 

 

Diagnostik

 

Ein Bestandteil unseres Aufgabengebiets ist die Erstellung von Gutachten zur Ermittlung sonderpädagogischer Förderbedarfe. Es erfolgt zunächst eine Beratung der Grund- bzw. Gemeinschaftsschullehrkräfte, hinsichtlich des Antrags auf Überprüfung.

Während der Gutachtenerstellung besucht die Förderzentrumslehrkraft den Unterricht des zu begutachtenden Kindes, führt Gespräche mit den Klassen- und Fachlehrkräften, den Erziehungsberechtigten, dem Kind selber sowie allen anderen an der Bildung und Erziehung des Kindes beteiligten Personen. Es erfolgt eine Diagnostik des Lern- und Entwicklungsstandes sowie eine Lernstanderhebung in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie ggf. Englisch. So entsteht ein möglichst umfassender Eindruck von der Schülerin / dem Schüler, so dass eine Voraussage über den möglichen weiteren schulischen Werdegang getroffen werden kann.

Die Entscheidung über die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs liegt beim Schulamt des Kreises Steinburg.

Zur Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen der Grund- und Gemeinschaftsschulen führen die Förderzentrumslehrkräfte auf Anfrage Lernstanderhebungen fortlaufend im Schuljahr durch. Dies ist vor allem bei neu in die Schule aufgenommen Schülerinnen und Schülern hilfreich, z.B. um diese in der passenden Lerngruppe zu beschulen bzw. einen Ansatzpunkt für die weiteren schulischen Maßnahmen zu erhalten.

Das Förderzentrum Steinburg Nordost erstellt Gutachten in den sonderpädagogischen Schwerpunkten Lernen, Sprache sowie Emotionale und Soziale Entwicklung.

 

Kooperationen

 

Um eine umfassende Förderung aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, kooperiert das Förderzentrum Steinburg Nordost mit verschiedenen schulischen und außerschulischen Institutionen:

  • Fachberatung für den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung

  • Fachberatung für den Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

  • Fachberatung für den Förderschwerpunkt Sprache

  • Förderzentren Lernen des Kreises Steinburg

  • Förderzentrum Geistige Entwicklung – Steinburg Schule

  • Gemeinschaftsschulen

  • Grundschulen

  • Landesförderzentrum Autistisches Verhalten

  • Landesförderzentrum Hören

  • Landesförderzentrum Sehen

 

 

Konzepte

 

Ausbildungskonzept

 

Leitidee

Unser Förderzentrum hat sich auf die Fahnen geschrieben, Lehrkräfte auszubilden und auf dem Weg in unser vielfältiges Berufsbild mit all seinen Facetten zu begleiten und zu unterstützen. Wir bilden neben grundständig studierten Lehramtsanwärtern/Lehrkräften im Vorbereitungsdienst der Sonderpädagogik sowohl Seiteneinsteiger als auch Quereinsteiger aus. Durch die Arbeit mit einer Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV) profitiert nicht nur diese durch die Erfahrungen der Ausbildungslehrkräfte, sondern auch die Ausbildungs-und Kooperationslehrkräfte lernen neue Inhalte und Sichtweisen kennen und entwickeln sich weiter.

 

Rahmenbedingungen

Das Ausbildungskonzept basiert auf der aktuellen Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APVO 2020). Es konkretisiert diese im Hinblick auf die örtlichen Gegebenheiten des Förderzentrums Steinburg Nordost.

Die LiV hat das Recht, sich im Rahmen der Ausbildung auf die Ausbildungsstandards zu berufen, gleichzeitig auch die Pflicht, diese als Basis ihrer Arbeit zu berücksichtigen.

 

Allgemeines

Die LiVs sollen am Förderzentrum Steinburg Nordost die Möglichkeit erhalten, ganzheitlich ausgebildet zu werden. Dazu zählen Einblicke in alle schulischen, außerschulischen und kooperativen Bereiche. Daher erklärt sich das Kollegium des FÖZ grundsätzlich zu einer Unterstützung der LiV bereit, indem alle Lehrkräfte für Hospitationen oder Fragen der LiV offen sind.

Das FÖZ Steinburg Nordost ist ein Förderzentrum ohne eigene Klassen und arbeitet an den zwei Standorten Hohenlockstedt und Kellinghusen. Von dort aus betreut das Förderzentrum sein Einzugsgebiet (11 Grund- und Gemeinschaftsschulen) mit den dazugehörigen Kindertagesstätten.

Jede LiV wird in zwei sonderpädagogischen Fachrichtungen und zwei Fächern ausgebildet.

Die Betreuung der LiV erfolgt in der Regel durch je eine Ausbildungslehrkraft (ALK) pro Fachrichtung.

Das FÖZ Steinburg Nordost kann in allen Fächern und folgenden Fachrichtungen ausbilden:

  • Förderschwerpunkt Lernen

  • Förderschwerpunkt Sprache

  • Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung

  • Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Dabei sind die Bereiche Prävention, Inklusion und die Arbeit am Förderzentrum zu berücksichtigen.

In zwei dieser drei Bereiche muss die LIV ausgebildet werden.

In den Bereichen Prävention und Inklusion bilden wir in Kooperation mit den Grund- und Gemeinschaftsschulen in unserem Einzugsgebiet aus.

Arbeit am Förderzentrum findet ausschließlich im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Kooperation mit der Steinburg-Schule in Itzehoe statt.

 

Zeitliche Rahmendaten

Die Ausbildung kann grundsätzlich zum 1. August oder 1. Februar eines jeden Schuljahres begonnen werden.

Der Ausbildungsunterricht gliedert sich in folgende Stunden:

  • 10 Stunden eigenverantwortlicher Unterricht die Woche pro Halbjahr (wenn möglich gleichmäßig auf beide Fächer/Fachrichtungen aufgeteilt)

  • 1 Stunde Unterricht unter Anleitung der ALK (Teamteaching)

  • 2 Std. Hospitation im Unterricht der ALK und / oder anderer Lehrkräfte der Schule

In der Regel wird der Unterricht auf vier Wochentage verteilt. Mindestens drei Wochenstunden pro Fachrichtung sollen in einer Lerngruppe abgeleistet werden.

An den Seminartagen, üblicherweise am Dienstag, aber vor allem am Mittwoch, sollen möglichst keine Dienstversammlungen oder Schulentwicklungstage des Förderzentrums stattfinden, damit die LiV an diesen teilnehmen kann.

 

Anforderungen an die LiV

  • Planung von Unterricht im Kontext von Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung der Lehrpläne und der individuellen Lernvoraussetzungen aller Schülerinnen und Schüler.

  • Abgabe einer schriftlichen Unterrichtsplanung einmal pro Woche an die ALK

  • erstes Halbjahr: Vorstellung bei der Schulleitung und der ALK vor Beginn der Ausbildung im Förderzentrum und an der Kooperationsschule

  • selbstständige, eigenverantwortliche Arbeit an der Schule, mit Beratung durch die ALK (s. Aufgaben der Ausbildungslehrkraft)

  • Übernahme von Aufgaben im Team und Begleitung der Klassenleitung in ihren Aufgabenbereichen (die LiV und die ALK sollen nach Möglichkeit in einer Klasse eingesetzt werden)

  • In Absprache mit den ALK regelmäßige und eigenständige Organisation von Hospitationen in verschiedenen Klassenstufen und Arbeitsfeldern (z. B. Tandem, Flex-Klasse), um sich einen Einblick in die vielfältige Arbeit auf unterschiedlichen Entwicklungs- und Lernniveaus zu verschaffen

  • Teilnahme an Besprechungen, Konferenzen und allen weiteren schulischen Veranstaltungen am Förderzentrum (in Koop-Schule Absprache notwendig!)

  • aktive Mitgestaltung des Schullebens (Einbindung in schulische Veranstaltungen)

  • Klassenbuch führen

  • Elternarbeit (Gespräche, Elternabende, Elternsprechtage, Förderplangespräche, etc.)

  • regelmäßig und unaufgefordert die ALK über den eigenen Stand der Ausbildung informieren (z.B. Themen aus Modulen, Hausarbeit)

  • Bekanntgabe aller Termine (z.B. Beratungen, Seminare, etc.) baldmöglichst an die Schulleitung und die ALK (auch Bedarf an Räumlichkeiten klären)

  • Vorlage der schriftlichen Planung für Unterrichtsberatungen bei der ALK spätestens drei Tage vorher, damit diese rechtzeitig besprochen werden kann

  • Mitgestaltung/Weiterentwicklung des Ausbildungskonzeptes der Schule

  • Wenn möglich, Begleitung einer Lehrkraft während eines Verfahrens zur Überprüfung auf sonderpädagogischen Förderbedarf

Vom Schreiben von Konferenzprotokollen ist die LiV befreit.

Zusätzliche schriftliche Aufgaben der LiV

  • Zeugnisse, Lern- und Förderpläne der eigenen Lerngruppe in angemessenem Umfang ausarbeiten (in Absprache mit ALK).

  • sämtliche schriftliche Unterlagen termingerecht abgeben

 

Beratung durch die Ausbildungsschule

  • feste wöchentliche Gesprächstermine zwischen LiV und Ausbildungslehrkraft, die im Stundenplan verankert sind.

  • regelmäßiger Unterricht unter Anleitung, der fest im Stundenplan gesteckt ist

  • (d.h. gemeinsame Planung, Durchführung durch die LiV unter Anwesenheit der ALK mit gemeinsamer Reflexion).

  • die Schulleitung nimmt an den Ausbildungsberatungen der LiV durch das IQSH in Stamm- und Kooperationsschule teil

 

Aufgaben der Ausbildungslehrkraft

Die Ausbildungslehrkraft

  • übernimmt ihre Tätigkeit freiwillig und verpflichtet sich zu regelmäßiger Weiterqualifizierung.

  • gibt Auskunft und berät die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst zu allen wichtigen Fragen der Ausbildung (APVO Lehrkräfte, Ausbildung durch das IQSH und durch die Schule, Ausbildungsstandards, Portfolio).

  • führt Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst in die schulische und unterrichtliche Arbeit, die Schule, das Schulprogramm, die Fachanforderungen sowie die schulinternen Fachcurricula ein.

  • führt zu Beginn gemeinsam mit der LiV ein Koordinierungsgespräch mit den Kooperationslehrkräften (klare Absprachen treffen).

  • steht der LiV bei der kurz-, mittel- und langfristigen Unterrichtplanung und Unterrichtsvorbereitung, der Durchführung und der Reflexion zur Seite und berät diese unterstützend dabei.

  • hospitiert wöchentlich eine Unterrichtsstunde im eigenverantwortlichen Unterricht der LIV und führt mindestens ein Beratungsgespräch mit der LiV, das fest im Stundenplan verankert ist.

  • leitet die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst in Bezug auf die Ausbildungsstandards zu eigenverantwortlichem Handeln an.

  • unterstützt die LiV bei der Analyse und Bewältigung erzieherischer Situationen.

  • ist der LiV bei der Klärung der eigenen Rolle behilflich.

  • führt Orientierungsgespräche mit der LiV (jeweils im ersten und zweiten Halbjahr) und dokumentieren diese.

  • arbeitet am Ausbildungskonzept der Schule mit und ist diesem verpflichtet.

 

Aufgaben der Schulleitung

Die Schulleitung

  • trägt die Verantwortung für eine erfolgreiche Ausbildung an der Schule.

  • arbeitet mit dem Ausbildungsteam zusammen.

  • tauscht sich regelmäßig mit den verschiedenen ALK über den Stand der Ausbildung aus.

  • besucht jede LiV mindestens einmal pro Halbjahr je Lerngruppe / Fachrichtung im Unterricht.

  • stellt die Lerngruppen für Ausbildungsstunden zur Verfügung.

  • trifft ggf. klare Absprachen mit der Schulleitung der Kooperationspartner.

  • durch „APVO Lehrkräfte“ festgelegte Aufgaben.

 

Inhalte der Ausbildung

1. Halbjahr

  • schriftliche Unterrichtsplanung und Reflexion

  • lernzielorientierte Unterrichtsvorbereitung

  • Zeugnisse bzw. Förderpläne

  • Hospitationen

2. Halbjahr

  • Förderpläne bzw. Zeugnisse

  • Unterrichtsmethoden

  • Hausarbeit / DAZ-Zertifikat / Zertifikatskurs „Beratung“

  • ausführliche Unterrichtsplanung

  • je nach Fachrichtung kennenlernen verschiedener förderschwerpunktspezifischer schulischer Angebote und Maßnahmen am Förderzentrum und im Kreis (z. B. Schulwerkstätten, Campustag, KOMM & SPRICH, schulische Erziehungshilfe, Tandemarbeit, …)

  • evtl. Beteiligung an einem Verfahren zur Überprüfung auf sonderpädagogischen Förderbedarf

3. Halbjahr

  • evtl. Beteiligung an einem Verfahren zur Überprüfung auf sonderpädagogischen Förderbedarf

  • Besprechen prüfungsrelevanter Inhalte für die Fächer / Fachbereiche

  • Prüfungsvorbereitung



Campustag

Konzept für den Campustag in der Zusammenarbeit der Wilhelm-Käber-Gemeinschaftsschule

mit dem Förderzentrum Steinburg Nordost in Hohenlockstedt - Fit fürs Leben durch Lernen und Handeln

 

Leitidee

Wir begleiten Schülerinnen und Schüler im Prozess für ein selbstbestimmtes Leben in sozialer Integration/Inklusion.

 

Einleitung

Seit dem Schuljahr 2014/15 werden an der Wilhelm-Käber-Schule Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterrichtet. Zusätzlich gibt es Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen, für die handlungsorientiertes Lernen wichtig ist.

Um eine schülerzentrierte individuelle Förderung zur Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe zu ermöglichen, wurde der Campustag ins Leben gerufen.

Die schulischen Inhalte und Handlungsfelder beziehen sich auf die Lehrpläne und Erlasse des Landes Schleswig-Holstein, insbesondere auf den Lehrplan sonderpädagogische Förderung.

In Kooperation ist die Steinburg Schule unterstützend und beratend an dem Projekt beteiligt. Die sonderpädagogische Förderung und die dafür zur Verfügung gestellten Stunden wurden auf das Förderzentrum Steinburg Nordost übertragen.

 

Zielgruppe

Schülerinnen und Schüler der WKS und der GemS Kellinghusen mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung und Lernen. Der Unterricht ist jahrgangsübergreifend von 5-9 angelegt. Die Gruppengröße sollte 10 nicht überschreiten, um effektiv arbeiten zu können.

 

Durchführung

An jedem Mittwoch findet für die Schülergruppe von der 1. bis zur 5. Stunde peergestütztes Lernen statt. Das Team besteht aus Regel- und Sonderschullehrkräften, die in Doppelbesetzung arbeiten. Jede Lehrkraft bringt fachliche Kompetenzen mit unterschiedlichen Schwerpunkten ein, so dass eine große Bandbreite an schulischen und lebenspraktischen Inhalten vermittelt werden kann. Es gibt eine verbindliche Besprechungszeit.

Die Lehrkräfte der entsprechenden Schüler und das Kollegium wurden in Kenntnis gesetzt und unterstützen den Campustag. Neue Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit vorab zu hospitieren. Später findet eine Einführung und ein Kennenlernen statt, sowie Absprachen über die Inhalte und Abläufe.

 

Leitziele im Bereich personale und soziale Identität

Selbstbestimmung und Förderung des Selbstkonzepts:

  • Bewusstwerden der eigenen Fähigkeiten

  • Aktivierung individueller Ressourcen

  • Ein Leben in eigener Regie führen

  • Recht auf Mitbestimmung

  • Selbstwirksamkeit erleben

In den verschiedenen Lernfeldern ermöglicht projektorientiertes, fächerübergreifendes Arbeiten eine Stabilisierung im emotional-sozialen Bereich:

  • Selbstbehauptung

  • Konfliktbewältigung

  • Einbringen in eine heterogene Gruppe

  • Jeder hat Stärken und Schwächen

  • Unterstützungsmöglichkeiten/Helfersysteme

  • Strategien lernen und anwenden

 

Fächerübergreifende Schwerpunkte

Es gibt in der Planung drei Tagesschwerpunkte:

  • Planen und Handeln: es wird in der Küche, im Werkraum, naturwissenschaftlich, künstlerisch oder sportlich gearbeitet

  • Forschen: eigene Interessen und deren Erkundung stehen im Vordergrund

  • Erleben: es finden Ausflüge unter bestimmten Themenstellungen des Lebensalltags statt





Fachliche Inhalte

  • Deutsch: Leseintensivtraining anknüpfend an individuelle Niveaustufen, Lesen und Schreiben im Alltag (Fahrpläne, Straßenschilder, Briefe, Bewerbungen)

  • Mathematik: Grundrechenarten, Kopfrechnen, Messen: Längen, Gewichte, Uhrzeiten, Schriftliche Rechenverfahren

  • Verbraucherlehre: Haushaltsführung , Lebensstil und Konsumgewohnheiten, Essgewohnheiten, Ernährungsempfehlungen, Körperbilder, Selbstwertgefühl, Essstörungen, Grundtechniken der Nahrungszubereitung

  • Naturwissenschaften: Mülltrennung/Recycling, Experimente Biologie und Chemie, Sexualkunde

  • Umwelt und Natur: Mensch, Tier, Pflanze im Einklang, Verkehrssicherheit

  • Umgang mit digitalen Medien: Schreiben am PC, Umgang mit dem Internet, Handynutzung

  • Technik/Werken: Arbeiten mit Holz

  • Orientierung im Alltag: Bankgeschäfte, Rund ums Geld, Versicherungen, Verträge, Wahlen, Arbeitswelt, Ämterkunde

  • Kunst/Textil: Ästhetische Bildung (Was ist eigentlich schön? Was finde ich schön?), Förderung der Feinmotorik und Wahrnehmung, Nadel-und Fadenführerschein, Gestalten im Jahreskreis Geographie: Kartenlesekompetenz erwerben, Ausflüge planen und durchführen, Experimente, Religion/Ethik/Philosophie, Übergang Schule-Beruf

 

Elternarbeit

Es finden regelmäßige Elternabende statt, um eine gegenseitige Rückmeldung zu gewährleisten.

 

Ausblick und Evaluation

Während des laufenden Schuljahres werden Lehrberichte und Protokolle über die Inhalte des Projekts angefertigt. Sie dienen der Rückmeldung durch Schülerinnen, Schüler und Eltern sowie des Kollegiums der WKS als Grundlage der Evaluation. Das Konzept wird daraufhin erweitert oder geändert. Ziel ist es die Schülerinnen und Schüler ihren Fähigkeiten individuell angemessen zu fördern und die Aufgaben und Inhalte dementsprechend anzupassen.

 

 

Berufliche Orientierung

Auch mit dem Förderschwerpunkt Lernen wirst du was!

 

Berufsorientierende Maßnahmen

Klasse 7:

  • Stärken-Parcours (Projekt des Landes mit der Bundesagentur für Arbeit, handlungs- und stärkenorientiert, zur Kompetenzfeststellung)

Klasse 8:

  • Reflexionsgespräche (mit pädagogischer Fachkraft der Bibeku, Gesellschaft für Bildung Beruf Kultur)

  • Berufsfelderprobung bei der Bibeku in Kellinghusen (kennenlernen und ausprobieren von Berufsfeldern und Werkstoffen unter pädagogischer Anleitung)

  • Ein Betriebspraktikum / zwei Betriebspraktika

  • Angebot durch Berufscoach zur individuellen Beratung

Klasse 9:

  • Betriebspraktikum

  • Individuelle Beratung zum weiteren Schul- und Berufsweg (mit der Agentur für Arbeit, freiwillig)

  • Übergangskonferenz (Gespräch über den persönlichen Übergang Schule – Berufsleben)

  • Angebot durch Berufscoach zur individuellen Beratung

Flexklasse

  • ab Klasse 8, für eher leistungsstärkere und motivierte Förderschüler

  • (Auswahl in Jahrgang 7)

  • jeweils eine Klasse in den Gemeinschaftsschulen in Hohenlockstedt, Kellinghusen und Schenefeld

  • Ziele: Erreichen des ESA (Erster allgemeinbildender Schulabschluss) und Erlangen der Berufsfähigkeit

  • kleinere Klasse (maximal 15 Lernende), jahrgangsübergreifend

  • mehr Zeit (die letzten zwei Schuljahre in drei Jahren)

  • mehr Unterstützung (12 Stunden Förderschullehrkraft pro Woche)

  • Schwerpunkte liegen auf Hauptfächern (Mathematik, Deutsch, Englisch) und Beruflicher Orientierung (intensive Betreuung durch Berufscoach, mehr Praktika mit ausführlicher Vorbereitung, Betreuung und Nachbereitung sowie Bewerbungsschreiben)

  • weniger Nebenfächer

  • keine Hausaufgaben

 

Abschlüsse an der Gemeinschaftsschule und weitere Perspektiven

nach Kl. 9 (bzw. in der Flexklasse nach Kl. 9/10): Förderschulabschluss oder ESA

danach:

  • Schule (RBZ: Regionales Berufsbildungszentrum),

  • berufsvorbereitende Maßnahmen mit der Möglichkeit, den ESA zu erreichen:

    • BvB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme),

    • AV-SH (Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein am RBZ)

  • berufsvorbereitende Maßnahmen:

    • Betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ, Langzeitpraktikum von 6-12 Monaten, kann auf die Ausbildungszeit angerechnet werden, wenn eine Ausbildung im gleichen Beruf begonnen wird),

    • Produktionsschule Kellinghusen

  • Ausbildung bzw. Fachpraktikerausbildung (theoriereduzierte Ausbildung)

 

Medienkonzept

Digitale Medien sind ein wichtiger Aspekt der modernen Gesellschaft sowie der Lebenswelt unserer Lernenden. Somit ist digitale Bildung ein wichtiger Teil der allgemeinen Bildung und so auch des sonderpädagogischen Bildungsauftrages.

 

Intentionen multimedialer Bildung in der sonderpädagogischen Förderung unseres Förderzentrums

  • Die Lernenden nutzen digitale Medien um Informationen zu suchen, zu verarbeiten und aufzubewahren

  • Die Lernenden nutzen digitale Medien um zu kommunizieren und zu kooperieren

  • Die Lernenden nutzen digitale Medien um Informationen zu produzieren und zu präsentieren

  • Die Lernenden agieren sicher im Internet und in verschiedenen sozialen Medien und können sich schützen

  • Die Lernenden lösen einfache technische Probleme selbstständig

  • Die Lernenden analysieren und reflektieren ihren eigenen und den gesellschaftlichen Gebrauch von digitalen Medien

 

Einsatz neuer Medien in weiteren Arbeitsfeldern unseres Förderzentrums

Diagnostik

  • teildigitalisierte Diagnostik (Auswertung)

    • ids + ids-2 (online)

    • K-ABC II (Lehrer-Arbeitsplatz)

    • Basis-Math 4-8 (CD im Manual)

  • HSP (online)

Fortbildung

  • Regelmäßige Fortbildung der Medienbeauftragten zu digitaler Bildung, Weitergabe der Erkenntnisse an das Kollegium durch interne Mikrofortbildungen

  • nach Möglichkeit gemeinsam zu SET

Kommunikation intern & extern

  • Its-leaerning

  • dienstliche Mailadresse über schule-sh.de

Evaluation

  • regelmäßige Evaluation und Aktualisierung

    • Erreichen unserer Ziele im Bereich digitale Bildung

    • Ursachen für Erreichen bzw. Nichterreichen der Ziele

    • Praktikabilität unserer digitalen Ausstattung

    • ggf. Anpassung des Konzepts

Nächste Ziele

  • Anschaffung von iPads für LK und SuS, Fortbildung des Kollegiums im Umgang damit (IQSH)

  • Fortbildung des Kollegiums zum Umgang mit den digitalen Tafeln von Promethean (intern)

  • Mikrofortbildungen:

    • digiscreen

    • Angebote von fobizz

    • Inhalte ausgewählter Digisnacks

Anhang: Ist – stand

Ausstattung:

Hardware: siehe Inventarliste Büro Hauptstelle

Software + Materialsammlung:

  • Worksheet-Crafter (Schullizenz)

  • grundschulmaterial.de (Schullizenz)

  • leseludi.de (Schullizenz)

  • schreibsusi.de (Schullizenz)

  • Budenberg

  • Spielend lesen Lernen mit Lisa (USB-Sticks)

  • Audiolog (2 Lizenzen)

  • diverse Apps für Tablets (s. itslearning)

  • Anträge, Materialien, Diagnostik und Formulare auf its-learning

Ansprechpartner:

  • Bei Fragen zum Einsatz von Software und Hardware: Kirsten Waanders

  • Aktualisierung Konzept + Materialliste: Kirsten Waanders

  • Datenschutz: Cornelis Wiebe

Zugangscodes: siehe its-learning